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Katerina Kuznetcowa und Alexander Edisherov:
Zum ewigen Frieden
Entstehung des Meeres
Ausstellung 15.11.2019 - 12.01.2020
In ihren Skulpturen und multimedialen Installationen nehmen Katerina Kuznetcowa und Alexander Edisherov konkreten Bezug zu realen Orten oder Geschehnissen oder sie entfalten eine hintergründige Assoziationswelt, deren Grenze sich zwischen politischem Kommentar und utopischem Entwurf verliert. Der positiv anmutende Titel der Ausstellung, der an Kants gleichnamigen philosophischen Entwurf von 1795 und im zweiten Teil an Schöpfungsmythen erinnern mag, ironisiert eher die raumfüllende Installation, die einen ernsten aktuellen Hintergrund hat: die zerstörerische Kraft des Menschen im Umgang mit der Natur.
Die Ausstellung knüpft an eine Performance des Künstlerpaares von 2016 am Rande des Tagebaus Garzweiler II an, bei der aus dem Buch ‚Die Baugrube' (1929/30) von Andrei Platonowitsch Platonow vorgelesen wurde. Da bei Platonow die Menschen, einer Utopie folgend, ihr eigenes monumentales Grab schaufelten, fragt man sich, ob der Tagebau und mit ihm die Schaffung des „Indeschen Ozeans“, wirklich ein solcher entsteht oder ob nicht vielmehr ein symbolisches Grab ausgehoben wird, das für das Scheitern des Menschen im Umgang mit der Natur steht.
Für TYSON haben sie eine raumfüllende Wandmalerei konzipiert und diese mit Fundstücken aus dem Tagebau, die skulptural weiterverarbeitet wurden, sowie einer verfremdeten Malerei des „Letzten Abendmahl“ von Leonardo da Vinci kombiniert.
So erarbeiten sie ein beziehungsreiches Geflecht ästhetischer Ausdrucksformen, das spielerische wie zynische Assoziationen zulässt. Allein die hölzernen Fundstücke aus dem Tagebau nahe Köln bringen eine Kraft zum Ausdruck, mit der jahrhundertealte Bäume mit Leichtigkeit von Maschinen zerrupft wurden. Der ‚ewige Frieden‘ bleibt somit für immer ein utopischer Entwurf, da Zerstörung und Entstehung nicht in Balance scheinen.
Mit der letzten Ausstellung bei TYSON schließt sich ein Zyklus von Werden und Vergehen, der auch für uns offen lässt, welchen weiteren Weg wir nehmen werden.

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Julio Ernesto Herrera Flores: DEBATTE
Ausstellung 13.09.-27.10. 2019
Julio Ernesto Herrera Flores' künstlerische Bandbreite zeigt sich in raumfüllenden Wandmalereien, großformatigen Leinwänden und Fotografien, bis hin zu kleinerformatigen figurativen Zeichnungen. Jedes Medium bietet einen eigenständigen Ansatz, so dass die stilistische Unterschiedlichkeit zunächst ins Auge fällt.
Was halten die abstrakten geometrischen Strukturen, die immer wiederkehrenden Blitze, zuweilen zarten figurative Zeichnungen und stellare Sprühlack-Muster, die von monochromen Flächen überlagert werden, zusammen? Der Ausstellungstitel ‚Debatte‘ und die Zeichnung auf der Einladungskarte weisen bereits auf zentrale Themen in den Werken von Julio Ernesto Herrera Flores hin: die künstlerischen Entscheidungsprozesse mit ihren Ambivalenzen und Unstimmigkeiten, die Stimmen der Vernunft und die Impulsivität des Gefühls, die inneren Fragen, die in den Arbeitsprozessen auszuhalten sind, können in einer Person wie eine Naturgewalt wirken. Sie erschaffen spürbare Lebensenergie, die als Spannung im Kunstwerk sichtbar wird.
Natürlich ist es dabei jedem überlassen, wie er das Zusammenspiel interpretiert: ob als Rückgriff auf die Kunstgeschichte, als gleichwertig nebeneinanderstehende Lebensthemen oder als Bezug auf aktuelle politische Themen. Hoffnung gibt die beruhigende Hand, die sich wie beschwichtigend auf die Faust legt. Sollte es doch möglich sein, dass sich die Gegensätze der ‚Debatte‘ verbinden und dass in jedem Spannungsfeld eine harmonisierende Kraft liegt?

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Adriane Wachholz: CONTACTINATON
Ausstellung: 19.07.- 01.09.2019
Naturmotive und Naturprozesse sind der Ausgangspunkt für die Bilder und Installationen von Adriane Wachholz. Sie können pflanzlicher oder geologischer Natur sein, an Landschaften erinnern oder sich als isolierte abstrakte Strukturen präsentieren.
Eingebunden in Videoprojektionen und Installationen gehen sie über die Darstellung des Bildhaften hinaus und evozieren dadurch neue Bedeutungen. Materialien werden nach ihrem transformatorischen und metaphorischen Gehalt in den jeweiligen Kontext gesetzt. So werden beispielsweise Zeichnungen in Verkieselungsprozessen versteinert und Pflanzensamen zu Sternbildern in Spiegelungen entmaterialisiert. Abstrakte Zeichnungen werden zu Sedimentschichten arrangiert oder sie lässt Kristallsalze auf Papier wachsen. All ihren Werken gemein ist ein künstlerischer Zugang zu den Gesetzmäßigkeiten der Natur, die spielerisch zur Bildgenerierung genutzt werden. Transformation, Prozess und Materialität sind unter anderem Begriffe, die sowohl in den Naturwissenschaften als auch in ihrer Kunst eine Rolle spielen.
Im gleichwertigen Zusammenspiel verschiedener Medien untersucht Wachholz den realen Raum und öffnet ihn zu imaginären Vorstellungswelten. Räume für Gedanken um Begriffe wie Zeitlichkeit und Endlich- oder Unendlichkeit, Wissen und Interpretation, Kultur und Gesellschaft werden geöffnet. Wachholz schafft sinnlich erfahrbare Werke, deren Aussagen bewusst offen bleiben und die mehr Wahrnehmungsebenen umfassen, als Sprache oder Formeln vermitteln können.
www.adrianewachholz.de

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NACHBARBESUCH
Werke von:
Evelin Brosi & Elvis Bonier
Elias Cafmeyer
Vedran Kopljar
Performances von
Orphan Fairytale
Floris Vanhoof
Zusammengestellt von
Guillaume Bijl
Ausstellung: 17.05.- 05.07.2019
Die Antwerpener Kunstszene ist zu Gast bei TYSON: Mit Evelin Brosi & Elvis Bonier, Elias Cafmeyer, Vedran Kopljar und Soundperformances von Orphan Fairytale und Floris Vanhoof hat Guillaume Bijl eine Ausstellung zusammengestellt, die einen kleinen aber lebendigen und vielfältigen Einblick vermittelt.
Unter verschiedenen Synonymen wie Evelin Brosi & Elvis Bonier arbeitet Boris van den Eynden (*1984, Schoten, Belgien) als Performance-Künstler, Schriftsteller, Musiker und Verleger. Ursprünglich von der Grafik her kommend und in einem zweiten Studiengang der freien Kunst zugewandt, setzt er selbstgeschaffene Texte digital um. In seiner künstlerischen Praxis schreibt er mit Hilfe von selbstprogrammierten Computerprogrammen Bücher, die als poetische Aktionen verstanden werden können. Er vergleicht die Arbeit eines Typographen mit der eines Textverarbeitungsprogramms und zeigt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf. Vorgetragen werden die Texte in performativen Lesungen. Meist handelt es sich dabei um Wortgedichte und absurd wirkende Handlungen.
In seinen Skulpturen, Modellen, Architekturen und Videoinstallationen setzt sich Elias Cafmeyer (*1990, Roeselare, Belgien) unter anderem mit der Konstruktion des urbanen öffentlichen Raums, ihrer Mobilität und ihren Ordnungsprinzipien auseinander. Signale und Zeichen, die den Bewegungsfluss lenken, werden aus dem ursprünglichen Kontext enthoben und in abstrakte, zum Teil absurde, Zusammenhänge angeordnet. Die neuen Anordnungen stellen die bisher gewohnte Wahrnehmung des Alltags in Frage und können ein Gefühl der Entfremdung im eigenen Umfeld hervorrufen. Zum Teil inszeniert Cafmeyer seine Installationen direkt im öffentlichen Raum.
Vedran Kopljars (*1991, Slavonski Brod, Kroatien) Bilderreihen behandeln ständig wechselnde Themen, in denen er den menschlichen Körper erforscht oder den Zusammenhang von Wort und Bild ins Absurde steigert. In seinen 'Innerspace Paintings' geht Kopljar der Frage nach, wie man die verborgenen Bereiche des menschlichen Körpers sichtbar und erlebbar machen kann. Dazu schichtet er plastisch geformte Ebenen zu Illusionen eines menschlichen Innenraumes. In anderen Werken stilisiert er kleine persönliche Obsessionen zu pseudo-wissenschaftlichen Standards oder er kombiniert Motive aus der Kunstgeschichte mit Bildern aus dem Internet und Elementen aus dem Alltag. Humor und Ironie spielen dabei eine wichtige Rolle.
Die unter dem Künstlernamen Orphan Fairytale agierende belgische Musikerin Eva van Deuren ist seit Mitte der 2000er Jahre in der elektronischen Musikszene bekannt. Mit Spielzeuginstrumenten, selbst gebauten elektronischen Geräten, alten Tapes und Keyboards kreiert sie eine märchenhafte, mystische und hypnotisierende Klangwelt. Ihre psychedelisch-minimalistische Musik wirkt verspielt und wundersam mit traumhaften Muster angereichert durch sorgfältig platzierte Noten, sich wiederholenden Akkorden, Daumen-Piano-Loops in kindlicher Kinderreim-artiger Qualität. Orphan Fairytale hat Schallplatten und Bänder auf Labels wie Aguirre Records, Ultra Eczema, Blackest Rainbow und vielen mehr veröffentlicht.
Floris Vanhoof (*1982, Mol, Belgien) Performances sind ein Zusammenspiel von Musik, Fotografie und Film. Seine All-Over-Projektionen mit Experimentalfilmen auf 16 Millimeter sind raumfüllende visuelle Erlebnisse. Inspiriert von Filmen der 1960er Jahre, von früher elektronischer Musik und der Minimal Art arbeitet er mit selbstgebauten Instrumenten, Filmen und Dia-Installationen, um die Grenzen zwischen Bild, Licht und Ton aufzulösen. Bewusst wählt er dabei eine analoge Technologie, um eine größere Transparenz der Arbeitsabläufe zu schaffen. Ungeachtet einer inhärenten Nostalgie experimentiert der Künstler mit dem, was früher Hightech war. Vanhoof sucht dabei immer nach Wegen, um mit Hilfe der alten Medien neue Bilder zu erzeugen.
Der belgische Installationskünstler Guillaume Bijl, der in dieser Ausstellung als Kurator fungiert, ist spätestens seit seiner Teilnahme bei der documenta IX (1992) mit dem dort gezeigten "Documenta Wax Museum" und seiner Teilnahme an den Skulptur Projekten Münster (2007) international bekannt. Erste Aufmerksamkeit erlangte er bereits in den späten 1970er Jahren durch seine alternative Sicht auf die Konzeptkunst, als er begann Alltagsrealitäten minutiös in Kunstorte zu transferieren und den Betrachter direkt zu involvieren. Inspiriert von der Banalität einer konsumgetriebenen Gesellschaft schafft er mit feiner Ironie und Humor ästhetische Verweissysteme, die bis heute in seinen Installationen zu finden sind.
Auch nach seiner Professur an der Kunstakademie Münster ist Guillaume Bijl als aktiver Förderer in der jungen Antwerpener Kunstszene tatkräftig.
www.guillaumebijl.be
evelinbrosi-elvisbonier.be
www.eliascafmeyer.com
www.vedrankopljar.com
soundcloud.com/orphan-fairytale
endlesswebsite.blogspot.com
Ausstellung bis 05.07.2019
Öffnungszeiten jeden Mittwoch 17-20 Uhr sowie auf Anfrage
English version of the text (.pdf)

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Sebastian Walther: Nocturne
Ausstellung 03.05.- 05.05.2019

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Riette Wanders: Glamorous White
Ausstellung 22.02.- 05.04.2019
In my drawing practice I combine a range of expressions and emotional content through an abstract visual language which tends toward the organic. Whilst not being overtly structured or harmonic various elements exist side by side, the works are an accretion of layers and filters that build a density of surface while avoiding the suggestion of spatiality.
The work is an ongoing questioning of inherent meaning and the expressive potential of unusual stylistic combinations. Through the limitations of colorless mediums (charcoal, acrylic paint and Siberian chalk), the technique and my personal abstract language I develop series that are worked on repetitively. Paradoxically these limitations and repetitions serve to show how endless my possibilities actually are. Ultimately my work is about the process of drawing itself and the essential boundaries within the genre.
In meiner Zeichenpraxis kombiniere ich verschiedene Ausdrucksformen und emotionale Inhalte in einer abstrakten Bildsprache, die zum Organischen tendiert. Wenn auch nicht offenkundig strukturiert oder harmonisiert, existieren verschiedene Elemente als eine Ansammlung von Schichten und Filtern nebeneinander, die sich auf der Oberfläche verdichten aber gleichzeitig den Eindruck von Räumlichkeit vermeiden.
Die Arbeit ist eine ständige Infragestellung der Bedeutung an sich und des Ausdruckspotentials ungewöhnlicher stilistischer Kombinationen. Durch die Einschränkungen auf farblose Medien (Kohle, Acrylfarbe und Sibirische Kreide), die Maltechnik und durch meine persönliche, abstrakte Zeichensprache entwickle ich Serien, die wiederholt bearbeitet werden. Paradoxerweise zeigen diese Einschränkungen und Wiederholungen wie endlos meine Möglichkeiten tatsächlich sind. Letztendlich geht es in meiner Arbeit um den Prozess des Zeichnens und die grundlegenden Grenzen innerhalb dieses Genres.
Riette Wanders, 2019
riettewanders.blogspot.com
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James Scott Brooks: Lands
Ausstellung: 02.12.2018 - 11.01.2019
Der Ausstellung Lands von James Scott Brooks gehen formalistische und ästhetische Untersuchungen über Geographie und Sprache voraus. Mit Hilfe der Mathematik und Geometrie bedient sich Brooks in seinen Zeichnungen, Malereien, Videos und Audiostücken verschiedener Vorgehensweisen der Konzeptkunst, um unser Verständnis von Land, Kultur und Gesellschaft neu zu bewerten.
Ausgehend von vertrauten Ansichtskarten mit mehreren Bildmotiven werden deren Anordnungen als vorgefertigte Kompositionen verwendet. Ihre architektonische und geometrische Qualität wird durch ein einfarbiges Bild hervorgehoben. Die Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der von Menschen geschaffenen und gebauten Umwelt in Bezug auf ihre Kultur und die Errungenschaften der Zivilisation zu untersuchen.
Ein für die Ausstellung neu geschaffenes Video Cycle of Lucerne in C# Minor (Ode to two Ludwigs) ist als Hommage an Ludwig van Beethovens Nr. 14 op. 27 Nr. 2 in cis-Moll betitelt, bekannter unter dem Namen Mondscheinsonate. Namensgeber war posthum der Musikkritiker Ludwig Rellstab nach einer nächtlichen Fahrt auf dem Vierwaldstättersee. In dem Video ist ein Solo-Klavierstück zu hören, dass sich auf die Namen der Städte rund um den See bezieht. Brooks arbeitet hier mit einem konzeptuellem Kompositionssystem, welches trotz der formalistischen Grundlage ein romantisch-minmalistisches Klangstück ergibt.
Zu hören ist das Soundpiece unter: www.jamesbrooks.co.uk
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BLAQK: BACK AND FORTH
Ausstellung: 28.09.- 04.11.2018
Unter den Namen BLAQK firmieren die beiden Athener Künstler Greg Papagrigoriou und Chris Tzaferos. Seit 2011 vereinen sie in Murals und Papierarbeiten unterschiedliche Malereiansätze, deren Kompositionen spannungsreich und zugleich ausgewogen sind.
Während Chris Tzaferos, ursprünglich aus der Sprayer-Szene stammend, abstrakt geometrische hard-edge Formationen entwirft, sind Greg Papagrigorious Pinselführungen von der fernöstlichen Kalligraphie beeinflusst.
Beide arbeiten immer wieder in leerstehenden Häusern und auf ehemaligen Fabrikgeländen in Athen. Die verlassene Trostlosigkeit mancher Orte, wird durch ihre Arbeiten belebt und mit einem Zeichen von Lebendigkeit und Kultur gegen den Verfall besetzt.
Jeder der beiden Künstler bringt sein eigenes wiedererkennbares Formenvokabular mit:
Strenge, schwarze Flächen werden mit einem lockeren, gestischen Strich in einem Hell-Dunkel-Kontast kombiniert. Die kalligraphische Arbeitsweise, die von Bewegung, beziehungsweise dem gestischen Prozess gekennzeichnet ist, wird mit der konstruktiven und geometrischen Abstraktion in Beziehung gesetzt.
Während die Papierarbeiten die Mitte der Fläche zeichenhaft bespielen, expandieren sie bei ihren Wandmalereien einem endlosen All-over-Prinzip folgend ohne die Blickführung lenken zu wollen. Vom Zufall geleitet oder präzise konzipiert entstehen abstrakte Zeichen oder kalligraphische Gebilde mit scheinbar symbolischer Bedeutung.
Blaqk ist in zahlreichen Ländern mit Arbeiten präsent. So entstanden großformatige Arbeiten für das Polinizia Dos Urban Art Festival (Valencia, Spanien), Karlovasi Street Art Festival (Samos, Griechenland), Traffic Design Festival (Gdynia, Polen), Emergence Festival (Giardini Naxos, Italien) etc. Desweiteren hat Blaqk Wandgemälde in Frankreich, Italien und der Türkei ausgeführt.
Weiterführende Links zu BLAQK: behance.net/blaqk sowie instagram.com/blaqk_2 oder facebook.com/blaqkblaqk
In Kooperation mit ADHOC in Bochum: www.adhocraum.com
und Ihsan Alisan ihsanalisanprojects.blogspot.com, der eine Außenarbeit an der
Kuhlestraße 1, 58089 Hagen ermöglicht hat.
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DER BESTIRNTE HIMMEL ÜBER MIR
peter schloss
Ausstellung: 07.09. - 23.09.2018
Laut Kant sind es zwei Dinge, die das menschliche Gemüt mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllen: »der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir«. Wenn Peter Schloss – der vor seiner Zeit an der Kunstakademie Philosophie und Politikwissenschaft studierte – der Ausstellung den ersten Teil dieses Zitats als Titel gibt, darf man sicher sein, dass es ihm eigentlich auch um den zweiten Aspekt geht.
Für Peter Schloss sind seine Arbeiten Denk-Tools, mittels derer er analogieartig über unterschiedliche Systeme reflektiert. Wobei immer zu prüfen bleibt, wie weit diese Analogien tragen und wo sie an ihre Grenzen stoßen.
Eine Wasserwaage mag als Werkzeug zum Anzeigen und Ermitteln eines Ideals bzw. zur Feststellung und Messung der Abweichung davon verstanden werden - vielleicht aber auch abstrakter als Inbegriff einer Wertvorstellung.
Mittels Tariergewichten in der Schwebe gehalten, ist der Konstruktion ablesbar an welchen Schrauben / Faktoren gedreht werden kann und muss um das fragile Equilibrium aufrecht zu erhalten; parallel zur sozialen Konstruktion von Normen und Werten.
Dementsprechend entpuppt sich die Mechanik in einem transparente Kasten neben einer flackernden Leuchtstoffröhre als großer analoger Zufallsgenerator. Das als 'Schalter' fungierende triple-pendulum stammt aus der Chaostheorie. Es zeigt bei jeder Bewegung aus einem stets identischen Anfangszustand ein jeweils anderes chaotisches bzw. individuelles Verhalten. Übertragen: wieso kommen Menschen, die der gleichen Faktenlage ausgesetzt sind zu divergierenden Überzeugungen und daraus resultierenden Verhaltensweisen?
Neben diesen beiden - auf die zwei Ausstellungsräume verteilten - Skulpturen machen eine Serie von Prints und eine einsehbares Objekt, deren Inneres an einen Sternenhimmel erinnert, die Fragestellungen von »Der bestirnte Himmel über mir« für den Betrachter unmittelbar erfahrbar.

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Caroline Bayer: Минск
Ausstellung: 20.07. - 19.08.2018
Caroline Bayer befasst sich in ihren Installationen mit den architektonischen Vorgaben eines Ausstellungsraumes oder mit den historischen Gegebenheiten eines Ortes. Ferner transferiert sie geschichtliche Ereignisse oder aktuelle Geschehnisse in den Ausstellungsraum und nimmt dazu mit Zeichnungen, Fundstücken und Objekten ästhetische Untersuchungen vor. Bei einer Reise in die Ukraine hat Bayer ein Archivbild einer Kirche entdeckt, die in den Zeiten der Sowjetunion in ein Großrechenzentrum verwandelt worden war. Ausgehend davon begibt sie sich auf eine Spurensicherung, die über einen subjektiven und künstlerischen Aneignungsprozess hinausgeht.
Die Profanierung der auf der Einladungskarte abgebildeten Kirche demonstriert nicht nur die Verfolgung von Religionsgemeinschaften, sondern auch den technischen Wettlauf der Großmächte zur Zeit des Kalten Krieges. Der ab den 1960er Jahren entwickelte MINSK-32-Computer war ein Großrechner der damaligen Superlative, der in der weißrussischen Hauptstadt als 'Massenprodukt' von Band lief. Ein Ort der spirituellen Macht wurde somit zu einem utopischen Ort technischer Macht.
In Recherchen bei Computermuseen und in Gesprächen mit Programmierern hat Bayer Informationen zu dem MINSK-32-Computer gesammelt. Während die Computergeschichte in der historischen Forschung keinen entscheidenden Platz hat, trägt Bayer ihre ästhetischen Forschungsergebnisse bei TYSON in Fundstücken zusammen. Elemente aus dem sakralen Bereich mischen sich mit technischen Darstellungen. Ergänzend ist eine Klangarbeit von René Margraff hörbar, die Orgelklänge mit Field Recordings von Computertechnik kombiniert.
Die Ausstellung transferiert nicht nur eine postsowjetische Archäologie in den Ausstellungsraum, sondern sichert gleichzeitig Zeugnisse einer politischen Kultur.
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Tim Cierpiszewski: LOUD NOISE
Ausstellung 15.06.- 13.07.2018
Tim Cierpiszewskis künstlerische Aktivitäten konzentrieren sich ausgehend von der konkreten Ausstellungsraumsituation auf die Auseinandersetzung mit der (die Kunst umgebende) Architektur. So entstehen raumbezogene Arbeiten, die sich sowohl dezidiert mit dem jeweiligen Display verschränken, als auch Differenzen zur vorgefundenen Ordnung der Architektur des (Präsentations-) Raums herstellen. Ein vis-a-vis von Kunst und Architektur wird in Stellung gebracht, die Arbeit durch den Raum, der Raum durch die Arbeit ergänzt, weiter gedacht, definiert und umdefiniert, konterkariert, dynamisiert. Dafür nutzt Cierpiszewski, bezüglich der „Inhalts- und Formgebung“, diverse Interessens- und Referenzfelder. So werden beispielsweise modernistische Zukunftsutopien mit zeitgenössischen Science-Fiction-Phantasmen verquickt, Computerästhetik aus der Virtualität in die reale Form überführt und Einflüsse elektronischer Musik und deren Titeln lanciert.
Mathias Kern, 2018
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CHRISTIANE RASCH
04.05. - 03.06.2018
Aus Fundstücken und Alltagsmaterialien erarbeitet Christiane Rasch in einem langsamen Prozess Objekte und Skulpturen, die häufig durch Seherfahrungen aus der Natur oder dem urbanen Umfeld inspiriert sind. Dies können beispielsweise Zeltgerüste, Zimmerpflanzen, Heureiter oder Zaunfragmente sein. Sie sind oft mit Bau- und Verpackungsmaterialien oder anderen farblichen Akzenten kombiniert. Die Geschichte eines Ortes wird dadurch in ihren Installationen zu einer neuen oder wie aus der Ferne erinnerten Narration wiederbelebt.
Die in ihren plastischen Arbeiten zusammengefügten Materialien kontrastieren oft, sei es in ihrer Stofflichkeit, ihrer Wertigkeit oder in ihrer Farbigkeit. Wichtig ist es Rasch dabei, einerseits den Charakter des Ausgangsobjektes oder seiner ursprünglichen Funktion einen gesteigerten Ausdruck zu verleihen und diese andererseits auf ungewohnte Art und Weise zusammenzufügen und zu transformieren. So oszillieren die aus ihrem Kontext isolierten Fundstücke zwischen verbaler Eindeutigkeit und atmosphärischer Ausstrahlung.
Die Gebrauchsgegenstände, einst eng mit dem Alltagsleben des Menschen verwoben, laden dazu ein, nachzuvollziehen, was sich an ihnen ereignet hat, sich mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen - auch wenn diese zunächst banal erscheinen mögen. Sie strahlen durch ihre Rekontextualisierung und ihre künstlerische Transformation eine Ambivalenz zwischen Alltäglichem, Vertrautem und einer Unbestimmbarkeit aus. Raschs Objekte und Installationen zeichnen sich durch Subtilität und Assoziationskraft aus, denen eine metaphorische Stärke zugrunde liegt. Ihre Objekte erzählen zwar ihre eigene Geschichte, verbleiben aber in einer stillen, bisweilen ironischen Rätselhaftigkeit.
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Noemi Weber: MAGIC BODIES
Ausstellung: Fr, 09.03.- 22.04.2018
Rote Farbtropfen, die sich von ihrem Untergrund abzustoßen scheinen. Wie Fett im Wasser - ein Zustand so fragil, dass er sich gegen seine Konservierung sträuben müsste und doch ist er hier wie in einer Momentaufnahme festgehalten. Dazu milchig-rauchige Schlieren, ohne klare Grenzen, beinah materiallos. An den Rändern Farbfetzen wie überschüssige Haut. Schmutziges Braun schlägt Blasen und trifft auf schreiend grelles Grün. Oder Neonpink auf kräftiges Hellblau. An anderer Stelle sammelt sich inkarnatrote Flüssigkeit in leichten Falten und Vertiefungen zu Lachen, gerinnt und bricht auf: der Saft der Malerei.
Noemi Weber kennt Potential und Widerspenstigkeiten ihrer Malmaterialien sehr genau. Ihre neueste Werkserie, die nun erstmalig bei TYSON zu sehen ist, zeigt Farbe in mannigfaltigen, akribisch untersuchten Aggregatzuständen. Die Bildobjekte, aus mehreren Schichten aufgebaut, lassen die Werkstoffe und vor allem ihr Zusammenwirken ereignishaft in den Vordergrund treten. Das von der Künstlerin Kontrollierte und die Eigensinnigkeit der Materialien verschränken sich. So trifft das Formlose auf Geformtes, der Körper der Farbe auf den der Künstlerin.
Dabei ist nicht die Repräsentation des Körperlichen, seine Darstellung, Ziel der Arbeiten, sondern der malerische Körper selbst, die affektive Wirkung des Farbmaterials und seine taktile Oberfläche, die sich an die sinnliche Wahrnehmung, ja an den Körper der Betrachtenden richten. Und doch: Trotz ihrer energiegeladenen, herausfordernden Stofflichkeit scheinen einige Arbeiten gleichzeitig erstaunlich indirekt, beinahe irreal. So sind die stark glänzenden Werke völlig flach, fast wie versiegelt. Bei manchen erweist sich die äußerste Schicht bei genauem Hinschauen gar als Plastikfolie. Das Spiel der Farbsubstanzen, das so unmittelbar anmutet, weicht seltsam ungreifbar in einen eigentümlichen Bildraum zurück.
Die fremdartige Körperlichkeit von Webers Arbeiten entwickelt sich aus ihrem spezifischen Verhältnis von Bild und Grund heraus. So werden Farbe und Träger hier nicht als getrennte Entitäten verstanden, sondern formen und bedingen sich gegenseitig. Ein Ansatz, der sich durch das bisherige Schaffen der Künstlerin zieht und immer wieder mit neuen Versuchsanordnungen erforscht wird. Konstanten sind neben extrem reichen, leuchtenden Farben Trägermaterialien, die von der klassischen Leinwand auf Keilrahmen abweichen und eine Affinität zu einfachen Baumarktstoffen erkennen lassen: Malerplane, Luftpolsterfolie, Holzpaletten oder Bauzäune finden Eingang in die Bildobjekte. Für ihre neuesten Arbeiten verwendet die Künstlerin Armierungsgewebe aus Plastik. Nur an diesem hält sich die Farbe fest, fast scheint sie autonom. Mit den formlosen Fetzen an den Bildrändern trägt sie sich dann ganz allein, ist sich selbst Untergrund.
Bei all der Lust am Material, an der physischen Beschaffenheit der Werkstoffe und ihrem Austausch, nähren Webers Arbeiten doch immer auch die Hoffnung auf Bildhaftigkeit. So entsteht durch die Farbschichten hindurch eine unbekannte Bildtiefe, eine ganze Welt hinter der Oberfläche, die den Körper der Betrachtenden, aber auch ihre Imagination aktiviert -
Magic Bodies.
Ramona Heinlein

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STELLENWEISE GLATTEIS
Céline Berger & Nina Adelajda Olczak
Lisa Bensel, Kuratorin
21.01.- 02.03.2018
Max Grün beschreibt in seinem Gesellschaftsroman Stellenweise Glatteis von 1973 das Aufbäumen eines Einzelnen gegen den Machtmissbrauch eines Konzerns. Redensarten um die glatte Gefahr für sich oder andere, bereichern unseren Sprachraum nachweislich seit dem 13. Jahrhundert. Die Künstlerinnen Céline Berger und Nina Olczak nutzen dieses Bild der unsicheren Rutschpartie, in dem sich ihre scharf gezeichneten und zugleich poetischen Portraits verbinden lassen. Diese schlingern auf einem sicheren Boden aus Fakten durch eine undurchsichtige Kritik, um eine unstete Prognose über den Zustand von Sprache und politischer Gesellschaft zu formulieren.
Berger bedient sich seit Jahren konsequent der Methoden und der Sprache der Arbeitswelt. Die dem Business Coaching zugrundeliegende Haltung der Optimierung des Individuums durch Training und Tools, führt sie in Skulpturen und Videoinstallationen einer aktuellen Werkserie um den Kurzfilm Ballade vor. Diese Serie legt die interne Kommunikationsstruktur der Arbeitswelt offen und fußt auf Zitaten aus Coaching Seminaren und Gesprächen, welche die Künstlerin über zwei Jahre regelmäßig besuchte. Ihre Protagonisten glauben an die Macht der Worte, aus denen sich ihr Antrieb immer wieder konstituiert. Die Business-Sprache und die ihr anhaftende Weltanschauung schleichen sich sogar in private und emotionale Beziehungen ein.
Das marktwirtschaftliche Streben der Gewinnmaximierung, das sich im postfordistischen Zeitalter auf den Menschen und seine Leistungssteigerung überträgt, verbindet sich mit der Polotubbies-Serie der Performancekünstlerin Nina Olczak. In ihrer filmischen Momentaufnahme von einem Land im Umbruch entdeckt sie eine neue Sorte Mensch. Olczaks humoristische und ironische Darbietung von Leistungsübungen, gekleidet in polnischen Nationalfarben, erreicht seine dramatische Tiefe durch die Kombination mit einem Gespräch über die ansteigende Unfreiheit der polnischen Medien. Die von der Künstlerin bereits vor einem Jahr prognostizierte Kontrolle des öffentlichen Dialogs durch die Politik erreicht derzeit mit jedem neuen Zeitungsbericht eine weitere beängstigende Stufe der Realität.
Ohne Lösung, aber als Aufbäumen eines Einzelnen gegen den Machtmissbrauch eines Systems, versteht sich auch Ihre Performance Revolutionsmanöver, die Besucher augenzwinkernd einlädt, sich vorsorglich Polotubbie-like für die Revolution zu rüsten.
Die Ausstellung ist kuratiert von Lisa Bensel, freie Kuratorin und kuratorische Assistenz an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, im Rahmen der einmal jährlich stattfindenden Carte blanche bei TYSON.
Céline Berger (*1973, Saint-Martin-d'Hères, FR) lebt und arbeitet in Köln und Rotterdam, NL
Nina Adelajda Olczak (*1980 in Świecie/Schwetz, PL) lebt und arbeitet in Kopenhagen, DK
Premiere Ballade (2017) von Céline Berger im Kino des Dortmunder U voraussichtlich im März. Mehr Info: www.medienwerk-nrw.de
STELLENWEISE GLATTEIS ist kuratiert von Lisa Bensel, freie Kuratorin und kuratorische Assistenz an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, im Rahmen der einmal jährlich stattfindenden CARTE BLANCHE des TYSON Off-Raum.
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BENJAMIN HOULIHAN
Ausstellung 24.11.2017 - 05.01.2018
Wie verzerrte Quader ragen die Objekte Benjamin Houlihans schräg aus der Wand. Weder Form – oszillierend zwischen Abstraktion und gegenständlicher Darstellung – noch Farbe – changierend zwischen Violett und Blau, Grün und Gelb, Pink und Gold – lassen sich wirklich greifen.
So abstrakt die Werke zunächst wirken, so alltäglich ist die Beobachtung, aus der sie hervorgehen. Sie bilden den Weg des Lichtstrahls plastisch nach, der aus einem Fenster auf Fensterrahmen und -sims, auf Wände, Böden und Möbel fällt. Das Licht, das die Physik als elektromagnetische Strahlung und damit als immateriell beschreibt, wird in eine Materialität überführt und weitestgehend vom umgebenden Raum isoliert. Zugleich wird aus dem Strahl sein genaues Gegenteil, nämlich ein Objekt, das selbst Licht absorbiert und Schatten wirft.
Mit plastischen Mitteln greift der Künstler ein lang tradiertes Bildthema von Malerei und Fotografie auf und macht dies räumlich erfahrbar.(Auszug)
Julia Schleis, erschienen im Katalog Broken Spaces, 2015 (pdf)
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Carte blanche mit Lisa Droste: Akte Tyson
kuratiert von DEPOT4.9
Ausstellung: 06.10.- 04.11.2017
Die 'Carte blanche' ist eine Ausstellungsreihe bei TYSON, in der andere nationale oder internationale Ausstellungsräume oder Kuratorinnen und Kuratoren in unseren Ausstellungsräumen zu kuratierten Projekten eingeladen werden. Unsere 3. Carte Blanche ging in diesem Jahr an den Ausstellungsraum 'DEPOT4.9' aus Münster, mit der Künstlerin Lisa Droste (*1990); zurzeit an der Kunstakademie Münster bei Suchan Kinoshita.
DEPOT4.9 versucht in wechselnden Formationen und Kontexten, die Möglichkeiten und Bedingungen künstlerischer Arbeit und ihrer institutionellen Rahmen zu hinterfragen.
Gängige Muster sollen nicht unreflekiert reproduziert, sondern auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Meist entstehen ortsspezifische oder kontextbezogene Arbeiten.
Lisa Droste hat eine installative Archiv-Atelier-Situation geschaffen, in der sie ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Raum als Architektur und Ausstellungsraum in assoziativer und herantastender Weise zeigte. Die Beziehungsgeflechte zu Literatur, Philosophie, Kunstgeschichte und Raumtheorien traten hierbei als Exponate in den Vordergrund und wurden zu einem eigenen, wenn auch offenen System. Besucher wurden eingeladen, um an dem weiteren Prozess der Ausstellung teilzuhaben, ganz im Sinne eines work in progress.
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Christian Gode: LUX
Ausstellung: 22.07.- 03.09.2017
Christian Gode konzentriert sich auf die Diagonale - und dies sowohl im additiven als auch im subtraktiven Verfahren: mit Tape, Farbe, Folie oder mit Teppich auf Asphalt. Selbst vorhandene Wände werden für seine Untersuchungen zerschnitten und neu platziert. Das klingt zunächst nach dem einfachen Durchdeklinieren eines Prinzips in verschiedenen Situationen. Dahinter steckt allerdings ein konzeptueller und genauer Konstruktionsprozess, ein Arbeiten mit der Teilung des Raumes und der Fläche und der daraus resultierenden konsequenten Wahl des verwendeten Materials und der Farben.
Godes Arbeitsweise kann man historisch bei der geometrischen Sezierung von Räumen verorten, wie es die Künstler des de Stijl oder des Konstruktivismus vorbereitet haben. Besonders die Nähe zu den rationalen Prinzipien der Concept und Minimal Art sind offensichtlich.
Doch was ist der Reiz seiner Arbeiten heute? Jede seiner Intervention erzielt einen neuen, dynamischen Effekt, der den umgebenden Raum einer Metamorphose unterwirft. So arbeitet Gode für TYSON mit Neonröhren, um die Bedeutung der konstruktiven Linie und die räumliche Ausgestaltung der Architektur zu betonen und gleichzeitig in neue Positionen zu verschieben. Parallel erschafft Gode einen direkten Bezug zum umgebenden Urbanismus, der die ideelle Grundlage der Moderne im 20. Jahrhundert bildete und zugleich einen Charakter von sperriger Coolness hervorruft.

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Julia Bünnagel, DAG, Caroline Kryzecki
Ausstellung 21.04. - 25.06.2017

Julia Bünnagels Reflexionen über Wahrnehmungstheorien und Konstruktionen von Wirklichkeit zeigen sich in ihren Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Soundperformances. Sie bedient sich dabei von erkennbaren Strukturen aus dem urbanen Raum, der Science Fiction-Ästhetik oder kybernetischen Konzepten und übersetzt diese häufig in linear-geometrische bisweilen fragile Strukturen, abstrakte Wandzeichnungen oder rhythmisch-modulare Lichtskulpturen. Bei TYSON zeigt Julia Bünnagel eine neue Installation, betitelt mit dem Leitspruch: 'fiction forms reality'.
DAGs Bilder und Wandarbeiten entstehen aus Materialien, die aus dem Baumarkt oder Alltag bekannt sind. Bemalt oder collagiert entstehen so rasterartige Strukturen, die mit geometrischen Elementen durchsetzt sind. Die abstrakte Formensprache erhält ihre Lebendigkeit durch bewusst eingesetzte Ungenauigkeiten wie Flecken oder Fehlstellen, die den handwerklichen Prozess seiner Bilder in den Vordergrund rücken. Komposition und Materialität korrespondiert auch bei TYSON in einem collagierten Wandtableau als raumgreifende Installation.
Rasterzeichnungen sind auch ein typisches Merkmal der Werke von Caroline Kryzecki. Mit auf der Fläche diagonal versetzten und in unterschiedlichen Farben ausgeführten Linien rhythmisiert und dynamisiert sie die Bildfläche. Die auf der Fläche verschobenen Lineaturen erzielen einen für das Auge zunächst schwer zu fassenden Moiré-Effekt, der eine Illusion von Bewegung und Tiefe erzeugt. Trotz der auf einer mathematischen Berechnung beruhenden Systematik hat jedes der Bilder seine eigene Ausprägung.
Allen drei Künstlern liegt ein Interesse an einer geometrisch-abstrakten oder minimalistischen Formensprache zu Grunde. Für TYSON werden die Künstler Werke zusammentragen, die aufeinander eingehen, aber dennoch zu ganz unterschiedlicher Formensprache gelangen.

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Sebastian Freytag: CYAN
Ausstellung 10.03. - 15.04.2017
Sebastian Freytag arbeitet in seriellen Kompositionen mit dem Einsatz von Worten, abstrahierten Strukturen und monochromen Flächen in raumfüllenden Installationen. Offsetdruck-Plakate dienen als modulare Segmente, die, in Ausschnitt und Wiederholung angelegt, eine strenge Wirkung erzielen und einfache Formen reduktionistischer Kunstströmungen wie der Minimal-Art und des All-Overs beschwören.
Die titelgebende Farbe CYAN ist eine der vier genormten Grundfarben der CMYK-Farbskala im Druckwesen, die zwischen grün und blau erscheint. In der Natur ist es oft die Farbe von Wasser, Luft, Eis, die Farbe der Ferne, die große Weiten assoziieren lässt, aber auch am kältesten empfunden wird. Dennoch möchte Freytag der Farbe keine Narration unterschieben – sie ist eine technische Druckfarbe, deren Assoziationsraum offen bleibt. Mit seiner Ausstellung CYAN schafft der Künstler eine audiovisuelle Installation, in der er zu den in Cyan plakatierten Wänden erstmalig ein Soundpiece einbindet, das die Wandarbeit zusätzlich rhythmisiert. Die zwei an minimalistische Techno-Musik erinnernden Audiostücke im Loop sind ratternde Maschinenklänge des Produktionsverfahrens, aus dem die Plakate stammen. Die schlüssige Weiterentwicklung seiner künstlerischen Arbeitsweise, die sich der Modularität des industriellen Reproduktionsverfahren bedient und stark mit Serialität und Taktung zu tun hat, ist eine Hommage an das Druckverfahren, das Freytag zu einem zentralen Punkt seiner künstlerischen Arbeitsweise gemacht hat.
Video der Ausstellung mit sound: https://vimeo.com/213405057
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Martin Meiswinkel: DUAL
Ausstellung 28.01. - 26.02.2017
Die Ausstellung 'DUAL' von Martin Meiswinkel bietet einen konzentrierten Einblick in seine neuen fast konkreten Werke.
Arbeitete der Künstler früher mit dem Computer in einer eher resultatorientierten Arbeitsweise, spielt er nun freier mit dem Prozesshaften, mit Zufallsmomenten und dem ständigen Ausloten der Bildelemente. Die simplen Grundfragen der Malerei bleiben dabei ein ständiger Begleiter: ab wann wird aus Farbe und Leinwand ein ‚Bild' und wann ist ein Gemälde ‚vollendet'?
Wie lassen sich Bildschichten anordnen und kann das zweidimensionale Bild einen Übergang in den architektonischen Raum schaffen?
Deutlich sichtbar bleibt der Materialbezug von Meiswinkels Kompositionen. So kann eine gefundener Rahmenrücken aus Furnier zum Druckstock und somit zum Bildmotiv werden, wobei die Linientextur ihre Herkunft nicht verleugnet. Die für TYSON geschaffene vierteilige Bilderserie 'Looting Twins‘ führt zum Ausstellungstitel 'Dual', da auf den gezeigten Gemälden stets zwei Grundformen interagieren.
In allen Arbeiten ist die Orientierung an den ungegenständlich, abstrakten Strömungen der jüngeren Kunstgeschichte sichtbar. Dass Meiswinkel sich in seinem künstlerischen Verfahren des Konstruktivismus, der Konkreten Kunst oder der abstrakten Gegenwartsmalerei plündernd, 'to loot', bedient, wird durch seine Werktitel allerdings ironisch ergänzt.
Meiswinkel lässt Gegensätze bewußt stehen: statischer Formalismus versus Prozesshaftigkeit, Minimalismus versus gestische Malerei, Fläche versus Raumtiefe, Schwere versus Leichtigkeit. Er untersucht die Wechselwirkungen zwischen Struktur und Form, Gewichtungen der Elemente und ihre Überlagerungseffekte - ab wann fängt eine Struktur an zu brechen? Fragen, die sich theoretisch nicht erörtern lassen, sondern intuitiv und diskursiv gefunden werden.
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Patrick Rieve & Oliver Scheibler: SYMBOLON
Ausstellung: 25.11.2016 - 15.01.2017
Patrick Rieve und Oliver Scheibler präsentieren zum ersten Mal ihre gemeinsam gezeichneten Tuschezeichnungen, die sich als Tableaus einer diffus alptraumhaften aber verstörend lustigen Welt darstellen.
Die auf mehreren Handlungsebenen erzählten Bilder stellen oft kleine Alltagssequenzen dar, die einen phantasievollen Horror entfalten und sich ins Absurde steigern. Gezeichnete Kommentare, die mit krankem Lachen durch die Wirren des alltäglichen Lebens führen und die Lächerlichkeit des menschlichen Daseins vorführen. Während Oliver Scheibler gerne mit Tieren als alter ego arbeitet, macht Patrick Rieve in seinen Feldforschungen vor sich selbst nicht halt. Sei es mit präzisen Konturen oder durch den Einsatz von Schraffuren, mal lakonisch, mal überbordend überzogen - gemeinsam führen sie in ihren kongenialen phantasmagorischen Illustrationen durch einen psychedelischen Angst-Horror-Fantasy-Hysterie-Lachflash-Trip in eine Erlebniswelt, die bisweilen Sinn-Fragen an das eigene Leben stellen.
Entstanden sind die Duo-Zeichnungen, nachdem sich die beiden Künstler über 20 Jahre aus den Augen verloren hatten und über ihre Comic- und Zine-Aktivitäten nun wiedergefunden haben: Oliver Scheibler als Herausgeber von Unter Null, Patrick Rieve als Mitherausgeber
von Zines wie Bone Response, The Park is Mine oder seine Aktivität im Rahmen der
St. Patrick's Zine Library. 2015 gründeten sie gemeinsam mit dem befreundeten Zeichner Torben Röse das Kollektiv Yin Yang Yong unter dessen Label sie ihre eigenen Publikationen herausbringen.
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Thorsten Schneider / Jürgen Krause: drafts & crafts
kuratiert von Marion Ritter
10.09. - 04.11.2016
Die Künstler Thorsten Schneider (*1976 in Düsseldorf, lebt in Köln) und Jürgen Krause
(*1971 in Tettnang, lebt in Frankfurt a.M.) eint eine Arbeitsweise, wie sie in produktiven Betrieben praktiziert wird: Handwerkliche Präzision gepaart mit serieller Produktion.
In der kontinuierlichen Wiederholung liegt für beide einerseits eine Entleerung von Bedeutung und anderseits die produktive Energie, die dem ständigen Neubeginn innewohnt. Verschiedene Perspektiven auf das eigene 'Produkt' ermöglichen dessen ständige Weiterentwicklung: Materialien bewegen sich immer wieder durch die Hände und durchlaufen so ihre Transformationsprozesse.
Die tägliche Arbeit von Jürgen Krause besteht beispielsweise darin, mit einem Skalpell kreisrunde Flächen aus einem Papierbogen zu schneiden. Sie haben den Durchmesser eines halben Zentimeters. Die Bögen können verschiedene Größen haben. Die ausgeschnittenen Kreisflächen sind derart eng gesetzt, von Linie zu Linie jeweils um ein halbes Kreisrund versetzt, dass sie wie ein Wabenmuster aussehen. Die ausgeschnittenen Kreisflächen gesammelt und bei einer bestimmten Gelegenheit wie Konfettis mit einem Helau verstreut. Der strikten Ordnung antwortet ein expansives Unordnungselement.
Auch Thorsten Schneider verbindet Idee und Form. Häufig findet man auf seinen, an die Artefakte der Minimal Art erinnernden Objekten und Anordnungen/Installationen die Materialbeschreibungen ebenso wie Bauanleitungen aufgedruckt. Idee = Realisation = Idee. So sind seine penibel produzierten „Stücke“ beispielsweise: „Ein Stück Holz, farbig lackiert, mit offenen Schnittkanten an den Stirnseiten. An der Oberseite ein aufgeschraubter Kartonstreifen. Das Ende versehen mit einem an einer Kordel hängenden Etikett. Verpackt in einer Schachtel aus Karton. Handgefertigt von Thorsten Schneider in Köln."
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Denise Winter: Über die Kante, in den Raum – raumtasten II
01.07.-14.08.2016---
Denise Winters Fokus liegt häufig auf der Verfremdung und Verschiebung gewohnter räumlicher und urbaner Wahrnehmungen mit eigenen Fotografien und Videos in wechselnd künstlerischen Medien.
Als permanentes Arbeitsprinzip setzt sie die Übertragung von Sinneseindrücken von einem Medium in ein anderes ein, um neue Wahrnehmungssituationen zu schaffen.
Mit ihrer Installation 'raumtasten 2' nimmt Denise Winter den bisher massivsten Eingriff in die Räumlichkeiten von Tyson vor. Der Blick vom Schaufenster in den Raum zeigt eine Art Kulissenarchitektur, der Durchgang zum Raum ist verstellt. Nur ein schmaler Gang führt hinein in eine nachgebildete Architektur, die um einige Zentimeter 'verrutscht' und nach außen gewandert ist.
Der Eindruck des 'In den Raum über die Kante'- Schauens wird über eine Projektion verstärkt, die den Raum mit Abbildungen abtastet: Ein zeitlicher und räumlicher Versatz, der das vertraute physische Erleben des Raumes neu erkunden lässt. Wände werden zu Bildträgern, Bilder zu entrückten Räumen. Das Ineinandergreifen realer Räume tritt in Dialog mit ihrer künstlerischen Repräsentation, in einer Installation der visuellen und physischen Wahrnehmung.
www.denisewinter.de
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Dina Danish & Jean-Baptiste Maitre: The Admirer and the Admired
13. April - 11. Juni 2016
Angeregt durch Besuche von Museen und historischen Stätten in Europa und Ägypten haben Dina Danish und Jean-Baptiste Maitre ein künstlerisches Forschungsprojekt über das Verhältnis von Ausstellungssystemen und den präsentierten Kunstgegenständen begonnen. Im Fokus steht dabei das Spannungsverhältnis zwischen der Neutralität eines Museums-Displays und der Unschätzbarkeit der ausgestellten Objekte.
In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung 'The Admirer und The Admired' fragen Danish und Maitre: Was, wenn der Hintergrund eines Objektes nicht mehr neutral wäre und wenn der Kunstgegenstand weniger Wert hätte? Was, wenn Hintergrund und Kunstgegenstand sich wie ein 'Bewunderer zum Bewunderten' verhalten?
An einer Gitterwand, die die museale Präsentationsform für Tafeln antiker Inschriften nachahmt, mit einer mehrschichtigen und mehrfarbigen, ineinandergreifenden Struktur (inspiriert durch digitale 3D-Farben) hängen Kletterpflanzen. Lässt man den kreativen Einfluss weg und ersetzt ihn durch die zufällige Struktur des natürlichen Wachstums der Pflanzen, verflicht die Hierarchie von Gegenstand und Hintergrund und beeinflusst sich gegenseitig. Des weiteren werden keramische Platten, die Textfragmente von YouTube-Kommentaren verschiedener Videos zitieren, ausgestellt. Sie verlagern die Aufmerksamkeit vom ursprünglichen Video zum Zitat, genauso wie ein musealer Kunstgegenstand unsichtbar gemacht werden könnte, um auf der Wand nur noch sein Info-Schildchen zu hinterlassen.
Zusätzlich zu ihren gemeinsamen Arbeiten haben Danish und Maitre jeweils ein eigenes Werk platziert, das sich jeweils wiederum auf ihr gemeinsames Interesse bezieht. Ein an der Wand hängender Teppich sowie ein mehrfarbiges bemaltes Seil weisen auf den Gebrauch zufälliger und ephemerer Kompositionen. Der Teppich zeigt eine mit der Hand gegen die Faserrichtung gestrichener Spur. Das auf dem Fußboden zufällig geworfene Seil erschafft eine temporäre Farbkomposition.
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April 13th - June 11, 2016
Inspired by museum and historical site visits in Europe and Egypt, Dina Danish and Jean-Baptiste Maitre started a research about displays in relation to their artefacts.
The tension between the neutrality of a museum display in relation to the pricelessness of its object came into focus. In their first duo exhibition 'The Admirer and The Admired', Danish and Maitre ask: What if the the object’s background was no longer neutral and if the artefact was of less value? What if the background and the artefact were like an 'admirer to an admired one'?
Mimicking a museum grid for displaying slabs of ancient scripts, a multi-layered and multi-colored (inspired by digital 3D colors) mesh structure displays climbing plants.
Taking away the creative hand and replacing it with the accidental composition of the natural growth of the plants, the hierarchy between the object and its background interweave and affect each other. Ceramic slabs quoting texts from the YouTube comment section of random videos are exhibited one above another. They shift the attention from the original video to the quote, in the same way a museum artefact would be made invisible to only leave on the wall its explanative label.
Additional to their collaborative works Maitre and Danish have each placed one of their personal works that relates to their common interest. A carpet hung on the wall and a multi-colored rope demonstrate the use of accidental and ephemeral compositions. The carpet shows a trace made by stroking with the hand against the grain of the carpet fibers. The rope randomly thrown on the floor creates a momentary color composition.
Mit freundlicher Unterstützung durch:/ The exhibition is kindly supported by:
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JULIEN VIALA: making of
19.02.-02.04.2016
"Die Räume in denen wir wohnen oder die wir besuchen – die Häuser oder Wohnungen in denen wir leben, die Fabriken oder Büros oder Universitäten in denen wir arbeiten oder studieren – codieren die Umgebung, indem sie Raum einnehmen und ihn in ein multidimensionales Areal transformieren, in dem wir leben und miteinander interagieren. Raum wird zu Form, und solche Formen erlangen eine Erinnerung, indem sie die Spuren aufnehmen, die wir und andere Objekte hinterlassen.
Die Skulpturen, Fotografien, Artefakte und raumbezogenen Installationen in Vialas
Ausstellung setzen sich mit diesen verschiedenen Ebenen der Erinnerung des Raumes auseinander und verweisen darauf, wie Raum selbst unsere Erinnerungen mit Leben erfüllt."
Aus: Aaron Bogart, 'Bridging the Gap', New York, 2013
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"The spaces we inhabit or visit – the homes or apartments we live in, the factories or office buildings or schools we work or study in – encode the environment by taking space and transposing it into a multidimensional area in which we live and interact. Space is turned into form, and such forms come to have a memory by absorbing the traces that we and other objects leave behind. The sculptural pieces, photographs, artifacts, and site specific installations in Viala’s exhibition engage these different layers of memory of space, and point
to how space itself animates our memories."
From: 'Bridging the Gap', author: Aaron Bogart, New York, 2013
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Johannes Langkamp: Perspektivwechsel
28.11.2015 - 17.01.2016

In seinen Videoarbeiten untersucht Johannes Langkamp die Wahrnehmung von Wirklichkeit, nicht selten ironisierend und mit für den Betrachter überraschenden Wendungen. In meist kurzen Video-Fragmenten, erzeugt er in wenigen Bildern und mit wenigen Mitteln poetische Alltagssequenzen, kurze Sketche oder Perspektivtäuschungen. Er spielt dabei auf unbeschwerte Weise mit optischen Mitteln oder Tricks, die die eigene Wahrnehmung herausfordern und bisweilen kitzeln.
Perspektivwechsel ist eine programmatische Haltung für viele Werke von Johannes Langkamp, in der die technischen Möglichkeiten der Kameraführung und -einstellungen von digitalen Video- und Smartphonekameras ausgiebig genutzt werden und in der Filmer und Kamera manchmal die Rollen zu wechseln scheinen.
In einer für TYSON geschaffenen raumspezifischen Installation untersucht er die Reichweite des Mediums Video. Parallel hierzu wird seine neue Videoinszenierung Falling frames ausgestellt, eine einminütige Videoarbeit, die sich mit der dreidimensionalen Perspektive innerhalb des zweidimensionalem Mediums auseinandersetzt.
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Gerhard Wind- Skizzen aus dem Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds
04.09 - 31.10.2015
Skizzen von Gerhard Wind (1928 - 1992) aus den Beständen des Archivs für Künstlernachlässe dokumentieren das Schaffen des Düsseldorfer Künstlers, der zu Nachkriegszeiten inmitten einer avantgardistisch gestimmten Generation begann und sich nach ersten freien Schaffensjahren zunehmend der Gestaltung von Kunst-am-Bau Projekten widmete, von denen es bis heute zahlreiche Beispiele im Rheinland gibt.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Fülle der Archivbestände der Stiftung Kunstfonds, die 2010 den umfangreichen künstlerischen Nachlass Winds zur Pflege, Bewahrung und Sichtbarmachung für das bundesweit tätige Archiv für Künstlernachlässe erhielt. Im Archiv werden bedeutende Positionen der Gegenwartskunst konservatorisch fachgerecht gesichert und die Kunstwerke und begleitenden Archivalien digitalisiert, inventarisiert und magaziniert. Die Objekte und Dokumente werden durch Wissenschaftler erforscht, in Ausstellungen und als Dauerleihgaben an Museen und Institutionen vermittelt, in hauseigenen Ausstellungen gezeigt und je nach Vereinbarung mit dem Künstler auch über Angebote im Kunsthandel nachfolgenden Generationen zugänglich gemacht.
Fast jeder seiner größeren Arbeiten und Projekte gehen Skizzen, Zeichnungen, Schablonen oder ausgearbeitete Studien voraus, an denen Gerhard Wind seine angewandten Formen und Materialien ausformulierte. Sein Nachlass umfasst daher neben einem großen malerischen und druckgrafischen Werk viele skizzierte Entwürfe und Zeichnungen, aus denen sich sein Arbeitsstil und seine Konzepterstellung sehr gut nachvollziehen lassen.
Die Ausstellung zeigt Archivalien aus den frühen Schaffensjahren von Gerhard Wind, darunter zahlreiche Fotos, die seine frühen Werke eingehend dokumentieren. Sie werfen ein Licht auf seine permanente gestalterische Weiterentwicklung, die der Künstler in zahlreichen Skizzenbüchern bildnerisch und schriftlich in Notizen zu Bildaufbau und Konzeption skizziert.
Auch dokumentieren die Ephemera in der Ausstellung Winds Mitgliedschaft in der Gruppe 53, einer freien Künstlergruppe Düsseldorfs, in der sich junge Künstler selbst organisierten, um Ausstellungen mit eigenen Werken zeigen zu können. Die Gruppe löste sich 1958 auf, als Teile von ihr eigene ZERO Abend-Ausstellungen ausrichteten und damit eine Richtung einschlugen, deren Bedeutung für die Aktualisierung der Kunst bis heute international Bedeutung erlangte.
Gerhard Wind war bereits in der Gruppe 53 für die Gestaltung der Kataloge und der Plakate zuständig. Ihm sind die Reduzierung auf einfache, geometrische Formen, auf Grundfarben und die harte Blockschrift sowie die Sturztitel zu verdanken. Parallel zu seinem künstlerischen Werk arbeitete Wind zeitlebens als Grafiker, der zahlreiche Firmenlogos schuf. Eine Auswahl seiner Firmenlogo-Entwürfe und Schrift-Skizzen aus dem großen zeichnerischen Bestand des Archivs für Künstlernachlässe wird neben freien Zeichnungen aus verschiedenen Schaffensphasen und Skizzen zu Kunst-am Bau Projekten im zweiten Raum von TYSON gegenübergestellt.
Ein dritter Themenblock widmet sich seinen Gestaltungsskizzen beispielhaft an einem umfangreichen Kunst am Bau Projekt für die damaligen MNR Kliniken des Düsseldorfer Universitätsklinikums. In Schablonen, Skizzen und Fotos zeigt sich die konsequente Arbeitsfreude des Künstlers.
Text: Pia Gamon
Für weitere Informationen über das Archiv kontaktieren Sie bitte:
Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds
Auf der Insel 1 | 50259 Pulheim
Telefon 0 22 34. 435 14 20
Telefax 0 22 34. 435 96 77
nachlass@kunstfonds.de
www.kunstfonds.de/kuenstlernachlaesse.html
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Mit unserer ersten 'Carte blanche' an ZUSI GRAHAM initiieren wir eine Ausstellungsreihe,
in der wir andere nationale und internationale Projekt- und Off-Räume zu kuratierten
Projekten
einladen.
SINGING MATERIAL
mit
Leah Beeferman
Andreas Fischer
Jule Korneffel
Alfons Knogl
Ausstellung: 26.06.- 31.07.2015
Kann Material aktiviert werden?
Aktuelle Überlegungen beschäftigen sich mit dem Übergang von Material zum Ding. Wann wird aus Material ein Ding? Und haben diese Dinge einen notwendigen Grund so zu sein, wie sie erscheinen? Oder liegt ihr Dasein in der Methodik von Formung selbst begründet? So liegt zum Beispiel in der Tradition der australischen Aborigines jeder materiellen Manifestation ein spezieller, immer gleichbleibender Gesang zu Grunde. Zur Erhaltung von Materie muss dieser stets wiederholt werden, das Land dabei auf geheimen Wegen - den Song-Lines - durchwandert werden.
Die Ausstellung stellt vier Positionen vor, die sich mit Umverwendung, Neukontextualisierung, Alltäglichkeit und Metaphysik von Material beschäftigen.
Leah Beeferman lebt und arbeitet in New York City. Ihre digitalen Collagen, Videos und Field-Recordings erschaffen unsichtbare, abstrakte Erzählstrukturen. Sie sind „Material“, kaum greifbar - suggestiv voller komplexer Aktivität ohne dabei eine spezifische Handlung oder Information anzubieten. Die Arbeiten sind beides, physisch und psychologisch. Sie existieren in einem Zwischenbereich von Realität und Vorstellung.
Andreas Fischer lebt und arbeitet in Düsseldorf. In seinen Arbeiten verwendet er einfache Materialien und gebrauchte Alltagsgegenstände. Daraus entstehen eigenwillige Skulpturen, die zwischen Maschine und Individuum oszillieren. Gesprochene Texte und Audio-Collagen verschmelzen mit der Dinglichkeit der verwendeten Materialien und Motoren. Das Verhältnis von Sprache, Takt und Melodie zur faktischen Materialität ist ein Schwerpunkt in seinen Arbeiten.
Alfons Knogl lebt und arbeitet in Köln. Er beschäftigt sich mit Skulptur und Musik als Teile der gleichen Frage. Dabei spielt die Korrelation von Material und Objekt eine wesentliche Rolle. Während die skulpturalen Arbeiten meist vordergründig minimal und konzeptuell erscheinen, und ihre Ebenen zu Material- und Formkontexten in einem geistigen Raum dahinter anbieten, gehen die musikalischen Arbeiten genau andersherum vor.
Jule Korneffel lebt und arbeitet in Köln und New York. Ihre Objekte, Malereien und Songs visualisieren den Prozess ihrer Entstehung. Alltäglichkeiten sind Anlass Kunst zu machen. Alltagsmaterialien sind in den Akt der Bildwerdung integriert. Dem Rhythmus zwischen Leben und Kunst folgend entstehen Kompositionen. Meist unbeabsichtigt.
Text: Zusi Graham
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LOUISA CLEMENT: pressure to perform
kuratiert von Maik und Dirk Löbbert
17.04. - 31.05.2015
Eröffnungsrede von Maik Löbbert zur Ausstellung von Louisa Clement bei TYSON
am 17. April 2015 (hyperlink zu soundcloud)
Raumplan der Ausstellung mit Exponaten (.pdf)
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LINDA NADJI: framed unframed
06. Februar - 03. April 2015
Die aus Iran stammende und in Köln lebende Künstlerin Linda Nadji zeigt eine eigens für TYSON entwickelte Installation. In framed unframed, bleibt Linda Nadji Ihrem Leitgedanken treu, Dinge oder Räume nicht so hinzunehmen, wie sie im ersten Augenblick erscheinen, sondern die architektonische Situation zu sezieren und assoziativ in eine raumgreifende Installation umzuwandeln. Ausgehend von der besonderen Fenstersituation des Raumes, dechiffriert Nadji in einem addierendem und subtrahierenden Verfahren den Raum, indem sie auf das Gegebene eingeht, Elemente zunächst hinzufügt und wieder wegnimmt, bis die gewohnte Anordnung des Raumes ein neues Gefüge ergibt.
Mit alltäglichen Materialien wie Holzlatten, Textilien, Industriefilz und Farbe tastet sie sich an allen Winkeln, Ecken, Kanten und Flächen des Raumes entlang. Architektonische Elemente werden entkoppelt, gespiegelt oder verdreht. Textilien in ungewohnter Art und Weise angebracht, Objekte zu neuen Akzenten platziert. Nebensächlichkeiten rücken in den Focus und stellen neue Bezugsfelder her. Dadurch wird die alltägliche und oft flüchtige Wahrnehmung gesteigert und die Geschichte des Raumes mit seinen Schrammen, Flecken und Unebenheiten sichtbar und neu erfahrbar gemacht.
Es gelingt ihr durch kleinere Setzungen und Brüche einer formalistischen oder streng linearen Methode auszuweichen und die Hierarchien im Raum mit einer spielerischen Leichtigkeit aufzuweichen. Dem Betrachter ist es letztendlich überlassen, Nadjis Installation analytisch oder assoziativ zu deuten und sich auf eine Veränderung der eigenen Sichtweise einzulassen. Wer die poetische Leseweise mag, könnte eine Farbfläche auf der Wand als virtuelles Fenster nach außen lesen, mit Sicht auf ein weites Meer, darüber weht eine Gardine sachte im Wind. An anderer Stelle wird der Heizkörper zu einem Podest und ein Teppich wölbt sich aus einer kleinen Fensterreihe.
Link zum audiofile mit einer Einführung von Linda Nadji zu ihrer Ausstellung am 5.2.2015.
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February 6 - April 3, 2015
The artist Linda Nadjia, born in Iran and living in Cologne, has created an installation specially for TYSON. In her exhibition framed unframed, Linda Nadji follows her own usual principle not to accept things or spaces as they appear at first glance, but to dissect the architectural situation to convert it associatively into a large-scale installation. Starting from the remarcable windows of the space, Nadji deciphers the space in a process of adding and subtracting by responding to the given spatial conditions in adding elements and taking them away again until the usual arrangement of the space has a new structure. With everyday materials such as wood slats, textiles, industrial felt and color she works allong all angles, corners, edges and surfaces of the space. Architectural elements are decoupled, mirrored or rotated. Textiles are mounted in an unusual manner and objects placed to new accents. Also by focussing on trivialities she establishes new fields of reference.
Thus, the everyday and often fleeting perception is increased and the history of a space with its scratches, stains and imperfections becomes more visible and experienceable. With smaller settlements and fractions she manages to avoid a too formalistic or straight-line method and to reduce the hierarchies within the space in a playful ease. It remains up to the viewer to interpret Nadjis installation in an analytical way or through association, also if it affects the own perception. If you like the poetic way of reading, you could read a color field on the wall as a virtual window to the outside, with a wide view over the sea, a curtains blows gently in the wind. Elsewhere, the radiator becomes a pedestal and a carpet bulges out of a small row of windows.
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Angela Fette: GELD ODER LEBEN!
12.09. - 15.11.2014
Performance Video vom 24.10.2014
Angela Fette mit Phillip Schulze: ARE FRIENDS ESCEPTIC OR ENTHUSIASTICALLY ELASTIC?
Die Verteidigung der Kunst als Refugium gegenüber einer vom Nützlichkeitsdenken bestimmten Welt ist zentrales Anliegen im vielfältigen Werk von Angela Fette. Sie nutzt für diese Auseinandersetzung ein breites Spektrum unterschiedlicher Ausdrucksmittel: vom Einzelobjekt in Form eines Gemäldes bis hin zur wandfüllenden Installation, von Performance-Aktionen bis hin zu theoretischen Texten und Aphorismen. In der Tradition des Gesamtkunstwerks stehend, erschöpft sich ihr Ansatz nicht in einer romantischen Utopie. Die Methodik von Angela Fette ist subversiv und zeigt sich nicht zuletzt kritisch hinsichtlich der Verwandlung des Kunstwerks in einen Warenfetisch.
Ortsspezifische Arbeiten wie Wandmalereien in temporären Ausstellungen entziehen sich ebenso vollständig der Verfügbarkeit durch den Handel, wie ihre Aktionen. Ihre Bilder verweigern sich einer Reduktion zum gefälligen Dekor, wo ihr malerischer Duktus dem Klischee genialischer Expressivität und mechanistischer Sterilität widerspricht. Diesem Verzicht auf artistische Virtuosität und gesuchter Raffinesse entspricht Angela Fettes leicht sinnige Verweigerung weltanschaulich abgesicherten Tiefsinns zu Gunsten des Spielerischen.
Die subkutan injizierten Themen der Kunst Angela Fettes tragen archaische Züge. Ihre Aktionen spiegeln die Polarität von Ordnung und Chaos, Apoll gegen Dionysos. Die Protagonisten sind wie im antiken griechischen Schauspiel maskiert, relativieren das Individuelle im Streben nach Allgemeinheit. Die Abläufe selbst tragen rituellen Charakter.
Figuren der antiken Mythologie stiften Namen ihrer Bilder: Medusa, Pegasos, Phoenix. Gesichter, Landschaften und Sternbilder zeigen stilisierte Züge. Nicht weniger archetypisch wirken die sperrigen Referenzen zur Modernen Kunst: der Villa von Curzio Malaparte auf Capri, dem Suprematismus von Kasimir Malewitsch oder dem literarischen Werk von Ezra Pounds. Nicht zuletzt verweist Pound als Namensgeber auf die kurzlebige futuro-dadistische Künstlergruppe der Vortizisten, mit denen Angela Fette ein wesentliches Element ihrer Poetik teilt: Paradoxe Spiele mit Wort und Sinn. (Autor: Thomas W. Kuhn)
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Felicitas Rohden: GOLDEN GAZE
13.06. - 15.08.2014
Liefert das, was mit technischen und wissenschaftlichen Mitteln erforscht und durchforstet wird, die wahre Erkenntnis über das uns umgebende Universum oder haben wir letztendlich immer nur eine bildhafte Imagination oder intuitive Erkenntnis von den Dingen?
Felicitas Rohdens jahrelange Auseinandersetzung mit Astrophysik und Kosmologie entspringt einem wissenschaftlichen Interesse. Ihre skulpturalen und installativen Übersetzungen in Objekte und Skulpturen sind aber immer eine künstlerische Umsetzung.
In ihrer Ausstellung „Golden Gaze“, der goldene Blick, liefern die Werke sinnlich erfahrbare Metaphern für die Betrachtung kosmischer Phänomene und ihrem intuitivem Begreifen, beziehungsweise dem vermeintlichen Verstehen komplexer kosmischer Zusammenhänge.
Der Blick fällt zunächst auf abgegossene Latexflächen, deren kraterartige Struktur von texturiertem Fensterglas stammt. Nicht nur die schrundige Oberfläche verweist auf Planetarisches, sondern auch die zwischen den Schichten liegenden abstrakten Sternformationen. Hier experimentiert Felicitas Rohden mit den instabilen und amorphen Eigenschaften des Materials. Die Latexschichten, lose an die Wand gehängt, öffnen sich zu assoziativ illusionistischen Bildräumen.
Die zwei kleinen Räume von TYSON werden unterschiedlich und kontrastreich bespielt: Während der vordere Raum bewusst minimal gehalten wird, ist der hintere Raum abgedunkelt und atmosphärisch aufgeladen. Der angeleuchtete, kristalline und verspiegelte Obelisk ‚Frozen Skies‘ bricht in seiner Facettierung den Blick in einen multidimensionalen Raum. Nur bei genauerem Hinschauen sieht man die hinter der Spiegelfolie angebrachten fotografischen Sternbilder. Generiert wurde seine Form aus den sechseckigen Segmenten des Hauptspiegels des James Webb Space Teleskop, von dem ein Ausschnitt auf der Einladungskarte gezeigt wird.
'Golden Gaze' ist die poetische Anschauung eines Kosmos durch Rohdens Spiel mit formalen und räumlichen Spiegelungen, die die Diskrepanz zwischen ‚realem‘ und ‚illusionärem‘ Raum aufzuheben scheint und komplexe Theorien der Astrophysik hinter sich lässt.
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Kristina Berning, Maarten Van Roy: BACK
02.05. - 17.05.2014
Zwei Wirbelsäulen versinnbildlichen auf der Einladungskarte zu unserer nächsten Ausstellung BACK, die erneute Zusammenarbeit von Kristina Berning und Maarten Van Roy. Back to back, also Rücken an Rücken, werden verwandte künstlerische Strategien verfolgt und ihre ausgestellten Objekte und Skulpturen in Beziehung zueinander gesetzt.
BACK bedeutet dabei aber auch das Zurückgehen zu den innewohnenden Eigenschaften in der Auseinandersetzung mit vorgefundenem Material. Die hierzu verwendeten Fundstücke entstammen der näheren Umgebung der Künstler, dem Atelier, Baumärkten.
Je nach Charakteristik des Materials, werden durch Hinzufügung, Verformung oder Überformung fragile oder raue Gebilde geschaffen. Die Plastiken verleugnen ihren bekannten Ursprung nie, werden aber zu hermetischen und autarken Objekten. Statik und Balance sind hierbei bedeutende Momente der bildhauerischen Arbeit. Fragilität trifft auf Härte, Vergänglichkeit auf Beständiges.
Sowohl Kristina Berning als auch Maarten Van Roy verzichten auf eine ‚Handschrift' im Sinne wiederkehrender Formen oder wiederholt gleichartig eingesetzter Materialien. Im Vordergrund bleibt stets die spezifische Materialität und die Untersuchung ihrer Qualitäten. Entscheidend für die Ausstellung BACK ist die gemeinsame Auswahl und Setzung der Arbeiten, so dass sie sich sowohl aufeinander, als auch auf den Raum beziehen und sich die Grenzen der Autorenschaft auflösen.
Raumplan / exhibition floor plan (.pdf)
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Justin Andrews: Surrounded by Material and Matter
14.2. - 8.4.2014
Raumplan / exhibition floor plan (.pdf)
Text by Justin Andrews: 'Beyond Time' (.pdf)
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Alles über Alles
17.1. - 30.1.2014
Die erste Ausstellung ist eine kabinettartige Präsentation verschiedener Kunstobjekte und Ephemera, die in flanierhafter Annäherung technische, wissenschaftliche und kunstgeschichtliche Themen streift. Sie kann als willkürliche Zusammenstellung gesehen werden oder narrative Knotenpunkte hervorbringen.
"Besondere Schwierigkeiten bereitet der Ausdruck Alles über Alles in der Bedeutung, dass jede mögliche Kombination aller vorhandenen Dinge beschrieben werden soll. Aus logischen Gründen kann eine Enzyklopädie, die Alles über Alles enthält, nicht existieren, da darin beispielsweise auch alle gegenwärtigen und zukünftigen Ereignisse stehen müssten, etwa dass Sie diesen Text hier gerade lesen." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Alles) |
Raumplan (.pdf)
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